Die Übernahme der Kontrolle des Staates über die landwirtschaftlichen Besitztümer vollzog sich durch verschiedene Mittel.
In der Nacht des 2./3. März 1949 wurden die restlichen Großgrundbesitztümer eingezogen, die bereits durch die Agrarreform von 1945 auf 50 Hektar reduziert worden waren. Die Eigentümer und ihre Familien wurden an entfernte Orte deportiert. Der Boden und das Inventar gingen in den Besitz der ersten großen landwirtschaftlichen Genossenschaften (LPGs) über.
In den ersten Jahren nach der Agrarreform haben die Kommunisten versprochen, keine “Kolchose” zu machen. Dagegen hat der Staat jedoch das System der “Pflichtabgaben” eingeführt, wodurch die Bauern verpflichtet waren, bedeutende Mengen ihrer Ernte abzugeben, mit dem Ziel, sie somit in en Ruin zu treiben, damit sie aus Verzweiflung dann in die Genossenschaften eintraten. Wer sich den “Pflichtabgaben entzog”, wurde als “Saboteur” betrachtet, verhaftet und verurteilt. Die Plenarsitzung der PMR vom 3.-5. März 1949 beschloss, daß der Moment für den erklärten Übergang zur Kollektivierung sowjetischen Typ gekommen sei. Im Geist des “Klassenkampfes” wurden die Bauern in drei Gruppen eingeteilt; “arme”, “mittelständische” und “reiche”. Nicht nur die reichen und mittelständischen Bauern zögerten, auch die armen Bauern mussten von den Vorteilen ihres Eintritts in die landwirtschaftlichen Genossenschaften überzeugt werden. In den ersten Jahren war der Widerstand groß, die Aktivisten, die auf den Hof geschickt wurden, wurden zurückgewiesen und verjagt. In vielen Dörfern fand ein offener Aufstand und Kämpfe mit den Miliztruppen statt, die mit Toten, Verwundeten, Verhaftungen und Deportationen endeten. Gemäß den von der Rumänischen Arbeiterpartei veröffentlichten Daten fanden in den Jahren 1949 bis 1952 über 80 000 Verhaftungen von Bauern statt, von denen 30 000 mit Gefängnisverurteilungen endeten.
Zwischen 1952-1958 nahm der Rhythmus der Kollektivierung ab. Um die Kollektivierung jedoch abzuschließen, startete die Partei eine neue Offensive, die von neuen Widerständen gefolgt wurde. Während der Aufstände von 1959-1962 verloren weitere Bauern ihr Leben und ihre Freiheit. Der Aufstand in der Region Vadu Rosca (Galati), bei dem neun Menschen ihr Leben ließen, wurde von Nicolae Ceausescu persönlich niedergeschlagen. In anderen Dörfern wurde mit Kanonen geschossen, um die Bauern einzuschüchtern und zu “überzeugen”.
Nach dreizehn Jahren Aushungerung und Terror gegen die Bauern wurde die Kollektivierung am 27. April 1963 von Gheorghiu-Dej als abgeschlossen erklärt. 11.000 Bauern in Nationaltracht aus allen Teilen des Landes waren anwesend. Die Ergebnisse, die Dej in der Sitzung der Großen Nationalversammlung (MAN) bekanntgab: 96 Prozent der Landesnutzfläche und 3.201.000 Familien sind in die Kollektivstrukturen eingegliedert.
Saal 18 präsentiert Bilder aus all dieser Zeit der Niederwerfung und Unterdrückung der Bauern. Als Symbol ist in der Mitte des Saales eine Furche dargestellt, die immer grünt, und den freien und lebendigen Boden darstellt, sowie das Grab jener, die sich für ihn geopfert haben.
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