Dieser Saal ist der politischen Elite gewidmet, die in Sighet hingerichtet wurde.
Im April 1950 haben die regionalen Stellen der Securitate Namenslisten mit ihren Vorschlägen zur Verhaftung an die Zentrale weitergeleitet. Auf der Liste der ehemaligen Würdenträger wurde der ohne Unterschrift gebliebene Beschluß vermerkt: “Alle Elemente, die im politischen Leben des Landes eine Rolle gespielt haben. Es sollen Gründe gefunden werden, um gegen sie Prozesse anzustrengen.”.
In der Nacht vom 5.- 6. Mai 1950 wurde eine erste Gruppe von etwa 80 Leuten mit Gefängniswagen nach Sighet gebracht, es folgten zig “feindliche Elemente”, die in der ersten Nacht nicht zu Hause angetroffen worden waren. Die ehemaligen Würdenträger waren zunächst über ein Jahr ohne jede rechtliche Grundlage in Sighet inhaftiert. Erst am 1. August 1951 wurde die Angelegenheit “legalisiert”: durch Beschluß Nr. 334 des Innenministeriums wurden 89 ehemalige Würdenträger in ein Arbeitslager “geschickt” (sie befanden sich bereits dort!) für “den Zeitraum von 24 Monaten – unter Sonderaufsicht”. Der Deckname des Gefängnisses in Sighet war “Arbeitskolonie Donau”. Diese Verwaltungsstrafe, ohne Einspruchsrecht, wurde am 6. August 1953 durch Beschluß Nr. 552 des Innenministeriums um 60 Monate erhöht. Am 15. August 1951 wurden auch die Verurteilten aus dem Prozeß gegen die Nationale Bauernpartei (PNT; November 1946), die sich bis dahin in Galati befanden (unter ihnen Iuliu Maniu und Ion Mihalache) nach Sighet gebracht. Die Bürokratie, der Terror und das Chaos waren so groß, daß einige der politischen Häftlinge, lange nachdem sie bereits verstorben waren, erneut “verurteilt” wurden.
Die zahlreichen Fotos mit biographischen Daten der Gefangenen verleihen diesem Saal eine würdevolle und tragische Note.
