Der Aufstand vom 16.-17. Juni 1953 in Berlin, das auf dem Weg war, sowjetisiert zu werden, weitete sich fast umgehend auf einige andere Bezirke der DDR aus und wurde mit der gleichen Schnelligkeit unterdrückt, mit der er ausgebrochen war.
Das Tauwetter, das dem Ulbricht-Regime, das sich auch nach dem Tode Stalins an die stalinistischen Dogmen klammerte, – paradoxerweise von den Sowjets – auferlegt wurde, erwies sich, wie so viele Male in der Geschichte von Diktaturen, als Gelegenheit für den Ausbruch des Wunschs nach Freiheit. Weniger als zwei Wochen nach Beginn des „neuen Kurses” brachen Streiks aus, dann spontane und zeitgleiche Demonstrationen. Die Sowjets verstanden, das man mit dem Feuer spielte, und so waren sie es, die die Aufstände niederdrückten, um einer Wiederholung in anderen Ländern vorzubeugen.
Das Ulbricht-Regime konnte aber die Massenflucht der Deutschen in Richtung Westen nicht mehr in den Griff bekommen, so dass am 13. August 1961 quer durch Deutschland eine Grenze aus Stacheldraht errichtet wurde, die aus der Berliner Mauer hervorquoll.
Sechs Jahrzehnte nach dem Aufstand und zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Grenzen kann man klar sehen, dass der Juni 1953 zu seiner Zeit den ersten Anstoß für die Wiedervereinigung Deutschland darstellte.
Leider sollte dies, mit einer mehr oder weniger gewaltsamen Feindschaft niedergedrückt, bis zum 9. November 1989 dauern…
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