In der Zeit vom 13-20 Juli 2009 hat in der Gedenkstätte für die Opfer des Kommunsimsus und den Widerstand in Sighet die von der Stiftung Bürgerakademie organisierte XII. Auflage ihrer Sommerschule stattgefunden. Wie in den letzten Jahren konnte die Stiftung Bürgerakademie dabei auf die Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung der Konrad Adenauer Stiftung, des Ministeriums für Bildung, Forschung und Innovation, des Polnischen Instituts und der Firma Alcatel Lucent zählen.
Teilgenommen haben – nach einem Auswahlverfahren – fünfzig Schüler im Alter von 14 – 18 Jahren und fünfzig Geschichtslehrer.
Die gesamte Veranstaltung stand unter dem Zeichen des zwanzigsten Jubiläums des Untergangs der kommunsitischen Systeme.
„Um den Kommunsimus zu verurteilen, müssen wir ihn kennen. 20 Jahre seit dem Untergang des Kommunsmus – 16 Jahre seit der ersten Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus.”
Programm der Zwölften Jährlichen Sommerschule
Montag, der 13. Juli
Ankunft der Teilnehmer
16.00-16.30
Offizielle Eröffnung der Sommerschule
Ana Blandiana, Presidentin der Stiftung Bürgerakademie
Florin Şari, Repräsentant der Konrad Adenauer Stiftung in Bukarest
Eröffnung der neuen Museumsräume:
Der Aufstand in Berlin und Thüringen, 1953
Ärzte im Gefängnis
16.30-18.30 Führung durch die Sighet Gedenkstätte
20.00-21.00 Abendessen
21.30
Grigore Leşe trägt vor
“Helden und Gräber”
Teilnehmer: Doina Lavric, Zamfira Mureşan,
Teodora Şerban, Lenuţa Purja
Dienstag, der 14. Juli
9.00-12.00
Zwanzig Jahre seit dem Fall des Kommunismus
Libuse Valentova (Prag), Zwanzig Jahre seit der “Samtenen Revolution”: Erfüllte und unerfüllte Hoffnungen
Mimoza Dimitrova (Sofia), Nostalgie für die kommunistische Vergangenheit nach zwanzig Jahren
die politischen Veränderungen in Bulgarien
Danute Dura (Riga), Veränderungen in Lettland im Jahr 1989
12.00-13.00 Diskussionen
13.00-15.00 Mittagessen
16.00-18.45
Zwanzig Jahre seit dem Fall des Kommunismus
Alexandru Zub (Jassi), 1989, zwanzig Jahre später: eine historiographische Perspektive
Petre Mihai Băcanu (Bukarest), 1989 in Rumänien
Traian Orban (Temeschwar), 1989 in Temeschwar
18.45-19.45 Diskussionen
20.00-21.00 Abendessen
21.00 Film: Die Jahre unserer Jugend von Mihai Constantinescu und Erich Nussbaum
Mittwoch, der 15. Juli
9.00-10.00
Zwanzig Jahre seit dem Fall des Kommunismus
Nicolae Dabija (Chişinău), 1989 – das Jahr als Gott Rumäne war.
Die Republik Moldau und die Wege des Schicksals
Ludmila Pădureţ (Chişinău), 1989, der Kampf um Sprache und Alphabet
die Republik Moldau, ein erster Schritt zur Unabhängigkeit
10.00-10.30 Diskussionen
10.30-10.45 Pause
10.45-12.30 und 16.00-18.30
Die Unterdrückung der Kultur. Der Noica-Pillat Prozess
gegen Costantin Noica und Nicolae Steinhardt
George Ardeleanu (Bukarest)
Ioana Casassovici (Bukarest)
Alexandra Juvara-Chiliman (Bukarest)
Alexandru Maier (Tîrgu Mureş)
Dora Mezdrea (Bukarest)
P.S. Justin Sigheteanul (Baia Mare)
Ioan Pintea (Bistriţa)
Monica Pillat (Bukarest)
Mina Dobzeu (vorher aufgenommenes Video)
13.00-15.00 Mittagessen
20.00-21.00 Abendessen
21.00 Film: Opération Villages Roumains von Alex Decotte
Donnerstag, der 16. Juli
9.30-10.15
Alex Decotte (Schweiz)
Opération Villages Roumains
10.15-11.00 Diskussionen
11.00-11.15 Mittagessen
11.15-12.00
Solomon Marcus (Bukarest)
Wissenschaft unter dem Kommunismus
12.00-12.45 Diskussionen
13.00-15.00 Mittagessen
16.00-18.00
Leontin Iuhas, Iulius Filip (Klausenburg)
Opposition und Dissidenten in der Ceauşescu-Ära. Der Fall Doina Cornea
18.00-18.15 Pause
18.15-19.15
Oral history workshop
20.00-21.00 Abendessen
21.00 Film: Franţ Ţandără, the Confession of a Torturer von Fabian Anton
Freitag, der 17. Juli
9.30-11.00
Zwanzig Jahre seit dem Fall des Kommunismus
Miroslaw Chojecki, Henryk Wujek (Warschau)
Polen im Jahr 1989
11.00-11.15 Diskussionen
11.15-12.00 Pause
12.00-12.30 Einführung in die Solidarity with Romania-Ausstellung
Teilnehmer
Romulus Rusan, Direktor des CISAC und Jaroslaw Godun, Direktor des Polnischen Instituts
13.00-15.00 Mittagessen
16.00-16.45
Zwanzig Jahre nach dem Fall des Kommunismus
Béla Borsi-Kálmán (Budapest)
1989 in Ungarn
16.45-17.30 Diskussionen
17.30-17.45 Pause
17.45-18.30
Ulrich Burger (Klausenburg)
Das Verschwinden eines Staates. Die letzten zwölf Jahre der Deutschen Demokratischen Republik
18.30-19.15 Diskussionen
20.00-21.00 Abendessen
21.00 Film: Katyn von Andrzej Wajda
Samstag, der 18. Juli
9.30-11.00
Brânduşa Armanca (Temeschwar)
Neueste Geschichte in den Massenmedien. Die Grenze verschwindet
11.00-11.45 Diskussionen
11.45-12.00 Pause
12.00-13.00 und 16.00-18.00
Interaktiver Besuch der Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und den Widerstand,
mit Teilnahme der Schüler und Lehrer
„Beispielhafte Unterrichtsstunden“ über Themen aus den Vorlesungen über die Geschichte
der kommunsitischen Unterdrückung. Den Lehrern wird die Möglichkeit geboten, die didaktischen
Materialien, die das Museum zur Verfügung stellt, zu nutzen.
13.00-15.00 Mittagessen
18.15-19.15
Klausur für die teilnehmenden Schüler
20.00-21.00 Abendessen
21.00-23.00
Lagerfeuer
Sonntag, der 19. Juli
10.00-12.00
Runder Tisch
unter Teilnahme der Schüler und Lehrer,
mit den Ergebnissen der “Beispielhaften Unterrichtsstunden” aus dem Museum
Moderation: Ana Blandiana and Romulus Rusan
12.00-13.00
Preisverleihungszeremonie
13.30-15.00 Mittagessen
21.00
Festessen
Montag, der 20. Juli
Abfahrt der Teilnehmer
Die Botschaft von Herrn Stephane Courtois, Rektor der Sommerschule von Sighet, an die Teilnehmer der XII. Auflage der Sommerschule
Liebe Kollegen und liebe jungen Freunde,
Ihr werdet euch fragen, warum der Rektor der Sommerschule nicht anwesend ist. Die Antwort ist einfach; er hatte ein außerordentlich mit Arbeit überfülltes Jahr, er ist in einer Situation extremer Erschöpfung er konnte die Zeit nicht finden, um zu kommen und euch zu treffen. Es tut mir unglaublich leid.
Zunächst einmal ist es immer eine Freude, einen Besuch in Sighet zu unternehmen, eine Freude und ein Genuss sich dort zu treffen, acht Tage lang. Kollegen und besonders motivierte Jugendliche nähern sich den Problemen der Geschichte und Erinnerung an den Kommunismus in Rumänien und den Rest der Welt, Problemen von andauernder Aktualität im Konflikt zwischen Demokratie und Totalitarismus
Ich bin umsomehr traurig, dass ich nicht unter euch sein kann, als dass wir in diesem Jahr, 2009, zweier Ereignisse gedenken, die das 20. und selbst das 21. Jahrhundert entscheidend geprägt haben.
Das erste ist ein Ereigis, dass es besonders zu feiern gilt; es werden in einigen Monaten zwanzig Jahre sein seit die Mauer in Berlin gefallen ist, was zum Kollaps aller kommunistischen Regieme in Zentral- und Osteuropa und dann, letztlich auch der UdSSR und des ganzen kommunsitischen Weltsystems führte. Und ich wäre sehr interessiert an einer Diskussion über die Ursachen dieses Kollapses mit euch gewesen. Nicht nur über die äußeren Umstände, die Rolle von Präsident Regan, die der Solidarnosc-Bewegung in Polen, die des polnischen Papstes Johannes Paul II., sondern auch über die internen Faktoren. Insbesondere der absurde Charakter, die Unmöglichkeit in dieser Utopie zu leben,ein Charakter, der von eurem großen Autor Eugene Ionescu so hervorragend umschrieben worden ist.
Aber ich wäre ebenfalls sehr interessiert gewesen mit euch über das zweite große Ereignis zu diskutieren, an welches wir uns dieses Jahr erinnern: Den 70-jährigen Geburtstag der sowjetisch-nationalsozialistischen Allianz, der Allianz zwischen den beiden großen, totalitaristischen Diktatoren, Hitler und Stalin vom Sommer 1939. Dieses Ereignis war auf besondere Weise unglücklich für Rumänien, das Bessarabien und die Nordbukowina verlor, besetzt von der Roten Armee und sowjetisiert, später, nach 1945, kommunisiert. Aber diese Allianz war auch für ganz Europa fatal, denn der Pakt vom 23. August 1939, genannt „Nichtangriffspakt”, war der Auslöser des Zweiten Weltkrieges mit allen Tragödien die dieser nach sich zog und aufrgunddessen die Hälfte Europas in die Klauen Stalins und er UdSSR fiel – für mehr als ein halbes Jahrhundert.
Gottseidank all dies ist weit weg hinter euch, den Jüngsten und heute ist Europa vereinigt und demokratisch. Aber wir mögen niemals vergessen, dass Demokratie eine zarte Pflanze ist, die kontinuierlich mit großer Sorgfalt am leben erhalten werden muss. Sowohl Geschichte, als auch Erinnerung sind exzellente Zutaten um die Demokratie, die Freiheit des Gedankens, des Wortes und des Austausches gedeihen zu lassen.
Ich wünsche also euch allen eine sehr ergebnisreiche Aktivität und bitte euch, während meiner Abwesenheti als Rektor, den großartigen Leitern dieser Sommerschule Ana Blandiana und Romulus Rusan die Arbeit zu erleichtern.
Mit den Möglichkeiten des Tages des 14. Juli übersende ich euch die besten Grüße eines Fanzosen der Rumänien liebt.
Die am besten bewerteten 5 Schüler im Bezug auf das Wissen, welches im Museum in Sighet präsentiert wird, getestet unter allen, die die XII. Sommerschule abgeschlossen haben.
1. Ruxandra Şerban, “Sf. Sava”-Gymnasium, Bukarest
2. Eva Sfârlea, “Mihai Eminescu”-Gymnasium, Oradea
3. Ştefan Farmatu, Militärgymnasium “Ştefan cel Mare”, Câmpulung Moldovenesc
4. Florina Gug, Ökonomiegymnasium “Partenie Cosma”, Oradea
5. Diana Avram, “Titu Maiorescu”-Gymnasium, Aiud
“Gheorghe Arvunescu” Preise
Die am besten bewerteten 5 Schüler im Bezug auf Beteiligung an den Aktivitäten der XII. Sommerschule in Sighet:
1. Cătălin Constantinescu, “Gheorghe Lazăr”-Gymnasium, Bukarest
2. Ştefan Baghiu, « Petru Rareş »-Gymnasium, Piatra Neamţ
3. Cosmin Pintilie, « Petru Rareş »-Gymnasium, Piatra Neamţ
4. Corina Ciornîi, Theoretisches Gymnasium „Garabet Ibrăileanu”, Jassi
5. Cristina Niculae, “Gheorghe Lazăr”-Gymnasium, Bukarest