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Die Zählung der Gefängnisbevölkerung in Rumänien in den Jahren 1945-1989

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Im Laufe der dreizehn Jahre seiner Existens ist es dem Studienzentrum des Memorial (das die Datenbank und ihre Verwertung vorbereitet) gelungen, eine beachtliche Anzahl von Dokumenten zu sammen, sei es von den ehemaligen politischen Häftlingen und den aus politischen Gründen Deportierten, sei es aus den Archiven des Justizministeriums.

Von diesen sind, durch ihren offiziellen Charakter, die wichtigsten die Strafrechtsmatrikularkarteizettel derjenigen, die durch die Gefängnisse und Arbeitslager gegangen sind. Obwohl die Anzahl nur 93.000 beträgt (gerretet aus einer weit größeren Anzahl, die verschwunden ist oder zerstört wurde), stellt sie eine Probe von erhöhtem wissenschaftlichen Wert dar, ausreichend, um zahlreiche statistische Daten, charakteristisch für das Gefängnissystem in Rumänien in der Zeit 1945-1989, festzulegen.

Diese ganzen Gesichtspunkte haben uns zur Ausarbeitung eines historisch-soziologisch-statistischen Projekt geführt, das wir “Die Zählung der Gefängnisgebölkerung in Rumänien in den Jahren 1945-1989” genannt haben, das, neben seiner großen Wichtigkeit bei der fortlaufenden Gestaltung des Museums, am Ende eine Studie und ein Buch werden wird.

In Zusammenarbeit mit Statistikern und Informatikern haben wir eine Methode festgelegt, die die Gewinnung aller Daten aus den zehntausenden von Karteizetteln erlaubt: durchschnittliches Alter der Verurteilten, Grund der Verurteilungen (Artikel des Strafgesetzbuchs), durchschnittliche Strafen in verschiedenen Perioden (50er, 60er Jahre etc.), Bildungsgrad, Berufe, Konfession, Geschlecht der verurteilten Personen (in Prozent) und andere ähnliche Charakteristika.

Nach Abschluss der statistischen Studien werden wir ein genaues Bild über die interne Struktur des Gefängnissystems haben. Wir werden die Kapazität der Gefängnisse an einem bestimmten Punkt kennen, die Bewegung von Häftlingen von einem Gefängnis zum anderen, das Ansteigen und Abnehmen von Verhaftungswellen von einer Periode zur nächsten.

Selbst wenn die Anzahl der Karteizettel, die wir bearbeiten, viel niedriger als zwei Millionen ist, auf die die Gesamtzahl der Opfer des rumänischen Gulag (Gefangene, administrativ Internierte, Deportierte, Versetzte, Personen mit Hausarrest -, Häftlinge, in psychiatrischen Anstalten mit politischen Charakter Internierte, oder einfach Menschen, die durch Verhöre gingen) geschätzt wird, können wir davon ausgehen, dass die Probe, über die wir verfügen (ca. 5%), repräsentativ ist und uns durch gerechte Verhältnismäßigkeit eine korrekte Idee davon geben kann, was kommunistische Repression war.

Vorerst veröffentlichen wir einige vorläufige Ergebnisse dieser Studie, die fortgeführt wird.

Gleichzeitig wollen wir durch die Veröffentlichung einiger Strafrechtsmatrikularkarteizettel eine Idee von dem Gemisch von Zynismus und Genauigkeit geben, die die Gefängnisbürokratie charakterisieren.

 

Harta Gulagului românesc

Strafrechtsmatrikularkarteizettel:

 

Strafrechtsmatrikularkarteizettel: