Das Gefängnis von Sighet wurde 1897 von den österreichisch-ungarischen Behörden aus Anlass der Feiern zum „ersten ungarischen Jahrtausend” gebaut. Nach 1918 funktionierte es als allgemeine Haftanstalt. Nach 1945 wurde Sighet als Durchgangslager für die ehemaligen Gefangenen und Deportierte aus der Sowjetunion genutzt. Im August 1948 kam eine Gruppe von Studenten, Schüler und Bauern aus der Maramuresch in die Haftanstalt, von denen heute noch einige in Sighet leben. Am Tag des 5. bis 6. Mai 1950 wurden über 100 Häftlinge aus dem gesamten Land in die Haftanstalt Sighet gebracht (ehemalige Minister, Akademiker, Wirtschaftswissenschaftler, Militärs, Historiker, Zeitungsreporter und Politiker) – einige waren zu schweren Strafen verurteilt, andere wiederum waren nicht rechtskräftig verurteilt. Die Mehrheit der Häftlinge war über 60 Jahre alt.
Im Oktober-November 1950 landeten im Gefängnis von Sighet 45 bis 50 Personen, darunter Bischöfe und Priester der griechisch-katholischen und römisch-katholischen Kirche. Die Haftanstalt galt als “spezielle Arbeitseinheit”, bekannt unter dem Namen “Donaukolonie”. Aber in Wirklichkeit war sie ein Ausrottungslager der Elite des Landes und gleichzeitig ein fluchtsicherer Ort, da die sowjetische Grenze lediglich zwei Kilometer weit entfernt lag.
Die Häftlinge wurden unter unhygienischen Bedingungen gehalten, schlecht ernährt und daran gehindert, sich tagsüber auf den Eisenbetten der ungeheizten Zellen auszustrecken. Es wurde ihnen verboten, zum Fenster hinaus zu schauen (diejenigen, die sich nicht fügten, wurden gezwungen, in der “Schwarzen Zelle” und der sogenannten Dunkelkammer (“sura”) zu sitzen. Später wurden auch noch Fensterläden angebracht, so daß man nur noch den Himmel sehen konnte. Erniedrigung und Verhöhnung gehörten zum Vernichtungsprogramm.
1955 wurde nach dem Genfer Abkommen und der Aufnahme des kommunistischen Rumäniens (Rumänische Volksrepublik) in die Vereinten Nationen eine Amnestie erlassen. Ein Teil der politischen Gefangenen wurde befreit, andere wurden verlegt oder zu Zwangsdomizil verpflichtet. In Sighet sind 52 der 200 Gefangenen verstorben. Das Gefängnis wurde wieder ein gemeinrechtliches Gefängnis. Trotzdem erschienen auch in den folgenden Jahren weiterhin politische Gefangene in der Haftanstalt in Sighet, die sich dort vor allem “im Durchgang” zur Psychiatrieanstalt der Stadt befanden.
1977 wurde des Gefängnisbetrieb eingestellt und das Gebäude als Besenfabrik und Salzlager genutzt, bevor es schließlich als verlassene Ruine blieb.