Die siebte Auflage der Sommerschule von Sighet fand vom 05.- 13. Juli 2004 statt. Der schon im Januar angekündigte Wettbewerb hatte als Thema die Rezension eines Zeitzeugen- Buches über die kommunistische Repression und wählte für diese Auflage ca. 100 Schüler aus Rumänien und der Republik Moldova von fast 250, die Arbeiten geschickt hatten. Die Teilnehmer, Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren, hatten die Chance, die Vorträgen einiger renommierter Historiker zu hören und mit emblematischen Persönlichkeiten der antikommunistischen Opposition aus Rumänien und Osteuropa zu sprechen. Zu den Lehrern zählten die Historiker Serban Papacostea, Alexandru Zub, Neagu Djuvara, Marius Oprea, Dorin Dobrincu, Thierry Wolton, Mihai Sturdza (Paris), Dennis Deletant, Mark Percival (London), Helmut Müller- Enbergs und Ulrich Burger (Berlin), Seweryn Blumsztajn (Krakau). Die Problematik behandelte verschiedene Formen der Repression und des Widerstand zur Zeit und im Raum des realen Sozialismus, zwischen 1945- 1989.
Interessante Vorträge hielten auch Maria Bratianu, die Tochter des großen Historikers Gheorghe Bratianu, und dr. Miron Costin aus Los Angeles mit einem Portrait des Präsidenten Ronald Reagan. Bei den Diskussionsworkshops der Schule analysierten Doina Cornea und Leontin Iuhas die Motive für das Verlassen des Landes von Jugendlichen in Richtung Westen, der Soziologe Stela Rusu debattierte mit den Schülern über die Problematik von Freiheit als Ideal und Realität, während die Schriftstellering Ioana Ieronim die Teilnehmer fragte: “Wie soll eurer Meinung nach die Welt sein, zu der ihr gehört?” Der Beitrag des Sprachwissenschaftlers Alexandru Niculescu trug den Titel “Gute Worte, schlechte Worte”. Zum Abschluss analysierte der Philosoph Gabriel Liiceanu die Strategien des kulturellen Überlebens im Kommunismus, während Vitalie Ciobanu die Beziehungen zwischen Schriftstellern und der Macht im sowjetischen Moldova ausführte. In einem Streifzug in das eigene Schaffens- Laboratorium sprach Ana Blandiana über “Verzweiflung und Widerstand in den 80er Jahren”. Wilfried Grüber, der deutsche Botschafter, trug über die Bedingungen vor, die den Fall der Berliner Mauer möglich gemacht hatten.