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Tag der Erinnerung 2008

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comemorare_2008_ziua_memoriei_1_500Wie in jedem Jahr an Himmelfahrt, in diesem Jahr am 05. Juni, hatte die Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und für den Widerstand in Sighet Tag der offenen Tür, eine immer emotionale Gelegenheit zum Treffen von ehemaligen politischen Häftlingen, die sich noch unter uns befinden und mit Hingabe aus dem ganzen Land kamen.

Das Treffen begann um 9 Uhr im Zellengang des ehemaligen Gefängnisses, heute Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus, in Anwesenheit von über 100 Personen, die aus allen Ecken des Landes gekommen waren. Die Eröffnungsworte wurden von Ana Blandiana, Vorsitzende der Stiftung Bürgerakademie, gesprochen.

Darauf folgte die Vorstellung einiger Bücher, die von politischen Häftlingen: Aristina Pop Saileanu, Constantin Ticu Dumitrescu, Gheorghe Barcan, Gavrila Burzo, Vasile Ilica geschrieben wurden.

Bei dieser Gelegenheit wurden auch neue Räume des Museums eröffnet: Die Kommunisierung der Armee, der Polizei und der Justiz und Alltagsleben im Kommunismus, wie auch die Chronologie Rumäniens 1945-1989.

Der wichtigste Moment des Tages bestand in der Weihe eines Gedenkensembles, das in Erinnerung an die Opfer des kommunistischen Repression auf dem Armenfriedhof, Bestandteil des Memorial Sighet, errichtet wurde.

comemorare_2008_ziua_memoriei_2_500Anwesend waren Überlebende der kommunistischen Gefängnisse aus dem ganzen Land, aus Bukarest, Cluj, Timisoara, Arad, Constanta, Suceava, Pitesti, Ploiesti, Brasov, Oradea, Sighet, Baia Mare.

Das Ehrengrabmal (ein symbolisches Grab für die hunderttausend Opfer des Kommunismus) wurde durch einen Gottesdienst zweier Priester, einem orthodoxen (Pater Gavrila Burzo vom Kloster Suciu de Sus – Maramures) und einem griechisch-katholischen (Pater Tertulian Langa aus Cluj), die beide lange Jahre im Gefängnis saßen, geweiht.

Das Grabmal besteht aus einem vier Meter hohen Kreuz aus Kalkstein, einem Altar und einem Grab, auf dem die Worte des Historikers Gheorghe Bratianu, der auf dem Armenfriedhof begraben liegt, eingraviert sind: „Von der Wache an den Grenzen des Landes”.

Die ehemaligen politischen Häftlinge und die Verwandten von Opfern gaben je eine Handvoll Erde aus Jilava, Vacaresti, Aiud, Gherla, Fagaras, Suceava, Targu Ocna, Ramnicu Sarat, Cluj, Sibiu, Oradea, Brasov, Suceava, Ploiesti, Constanta, den Arbeitskolonien am Kanal, Targsor, Mislea, Miercurea Ciuc, wo sich kommunistische Gefängnisse befanden, aus den Dörfern, in denen es Aufstände gegen die Kollektivierung gab – Vadu Rosca, Nereju, Rastoaca, Barsesti, Somosches, Ucuris – von Orten, an denen Partisanen getötet wurden – Teregova, Vistea, Voivodeni, Sibiu, Lapusul Romanesc, Balti und Fantana Alba – und von den Friedhöfen der im Dezember 1989 ermordeten Jugendlichen in die Urnen hinein. Über 80 Urnen wurde bei dieser Gelegenheit im Ehrengrabmal von Sighet deponiert.